© Natascha Schmitten <
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Ausstellung
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Natascha Schmitten
ARCTICA
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02.04. - 09.06.17
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Julia Ritterskamp
Merkurstr. 29
Düsseldorf
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Eröffnung
02.04.17
15
-18 h
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Finissage
01.06.17
18
-21 h
ARCTICA – so der Titel der Einzelausstellung der in Köln lebenden Künstlerin Natascha Schmitten. Damit verbindet man feine Nuancen von Weiß in Abstufungen bis zu Blau, Beige und Grau sowie gläserne Durchsichtigkeit. In dieser Transparenz sind jedoch – wie bei einem Gletscher – alle erdenklichen Farben dezent enthalten.
Dieser Eindruck wird verstärkt durch die Technik: Mit Nylon als Bildträger und zahllosen dünnen Schichten im Farbauftrag wird eine ganz besondere Wirkung von Transparenz bei gleichzeitiger Leuchtkraft erreicht. Dieses tiefe Leuchten, welches durch die übereinandergelegten Lasuren entsteht, kennen wir schon aus Altmeister-Gemälden. Natascha Schmitten übersetzt es in die heutige Zeit. Auf den ersten Blick mutet die Komposition sehr frei an - wie Schleier, die im Wind wehen. Doch bei genauerem Hinsehen wird klar, dass Natascha Schmitten ihre Bilder kompositorisch bewusst als Balanceakt auf einem messerscharfen Grad zwischen Figur und Abstraktion anlegt. Die Werke der 1986 geborenen Künstlerin haben meist einen konkreten Sachverhalt oder ein bestimmtes Motiv als Ausgangspunkt. Im fertigen Bild erkennt man dann hier und da etwas Figürliches, beispielsweise eine Hand oder eine Silhouette. Der Blick möchte sich daran festhalten, doch löst sich die Ahnung von Figur im weiteren Pinselstrich unmittelbar auch wieder auf. Ebenso existent und gleichzeitig schwer zu fassen ist die im Bild simulierte Räumlichkeit, wenn nicht gar Unendlichkeit: Partien, die uns Tiefe suggerieren, sind häufig im Nachhinein aufgebracht worden und somit de facto im Vordergrund. Die unterschiedlichen Abstufungen von Dichte der Lasur, Farbstärke und Helligkeit geben dem Betrachter das Gefühl verschiedener Seins-Ebenen - ganz ähnlich dem Moment, in dem man aus einem Traum erwacht, das Bild gerade noch fassbar ist - aber dann auch schon wieder entschwindet. Es ist ein amüsiertes Spiel der Künstlerin mit der Wahrnehmung des Betrachters, ein Führen auf falsche Fährte mit einem Moment des Aufweckens, insofern man sich des Abweges gewahr wird. Natascha Schmitten fordert uns so auf, unsere Sehgewohnheiten zu ändern und zu erweitern. Dies ist traditionell eine der wichtigsten Zielsetzungen der Kunst – nicht erst seit Pablo Picassos kubistischem Portrait der Gertrude Stein. Schmitten fordert uns jedoch auf eine sehr subtile, freie und ästhetische Weise auf. Alles kann, nichts muss. Natascha Schmitten wird vertreten von Galerie Christian Lethert. |